Man könnte Erik Satie einen Dada-Komponisten nennen. Ob man ihm damit gerecht wird, ist die Frage. Er spielte Klavier in einem Cabaret auf dem Montmartre in Paris. Eine Ballettmusik, die von Djagilew‘s Ballets Russes mit einem Bühnenbild von Picasso aufgeführt wurde, geriet zum Skandal. Ein Kollege, den man heute nicht mehr kennt, riet ihm abfällig, er solle Kontrapunkt studieren, und er tat es. Satie wollte angenehme Musik komponieren. Sie sollte eine/n wie Möbel umgeben. Einige Klavierstücke sind sehr bekannt, spätestens seit Debussy sie orchestriert hat.
Satie hat auch eine Messe geschrieben. Der Anlass dieser Komposition ist unklar, wahrscheinlich war es Liebeskummer. Der Messe fehlt ein Gloria, die Handschrift ist verschollen, wenn sie denn existiert hat. So ist die Messe Saties der Form nach nicht einmal eine missa brevis. Sie ist eine Armenmesse. Olivier Messiaen hat sie zuerst aufgeführt. Manchmal hört und sieht man Teile dieser Messe auf dem Theater. Es ist Zeit, sie einmal zu feiern.
Schola Cantorum Adam Rener
Musikalische Leitung, Orgel: Sarah Herzer
Orgel: Thomas Herzer
Liturgie: Gabriele Metzner
Liturgisch-szenische Einrichtung: Dietrich Sagert
20. November 2022, 17.00 Uhr
Schlosskirche Wittenberg