September: Johannes Bobrowski
Der Dichter Johannes Bobrowski ist am 2. September 1965 in Ostberlin gestorben. Geboren wurde er in Tilsit, dem heutigen Sowetsk im Oblast Kaliningrad. Bobrowskis Dichten hat seine Wurzel in seinen Erfahrungen im Zweiten Weltkrieg. Er hat sie in einer Gegend gemacht hat, die er Sarmatien nennt. Doch Bobrowski schaut nicht zurück, er sucht den Bezug zur Gegenwart und will „Neigung erwecken“ für die Menschen in den östlichen Ländern des heutigen Europa. In seiner zeitgenössischen Zeugenschaft besteht seine Aktualität. Außerdem war er „ein praktizierender Christ“, wie seine Frau berichtet. Dazu sagte er allerdings: „Reden macht das nicht, das macht nur das Vorbild“. Dennoch ist es in die Sprache seiner Dichtung, in die das Christentum verwebt ist und aus der heraus es hörbar wird.
Auswahl und Lesung: Dietrich Sagert
Aufnahme: Bernhard Voss, Voss Tonwerkstatt, Berlin
Mit Dank an die Internationale Johannes-Bobrowski-Gesellschaft.
