
… Ein Druck auf den Button, und die ganze Sache mischt sich neu:
In drei verschiedenen Bereichen werden Materialien einander nach dem Zufallsprinzip zugeordnet und bieten die Möglichkeit, spielerisch online an Predigt und Liturgie zu arbeiten mit Anregungen zum Auftritt, mit Anregungen zum Hören und mit Anregungen für kleine praktische Tätigkeiten.
Lesen
Warum sehen Sie mich nie an? Sie blicken immer zu rauf und runter. Sagen Sie doch Ihren wichtigsten Satz zu mir. Senden Sie ihn mir zu und sehen mich dabei von Anfang bis Ende des Satzes an. Vorher sehen Sie auf Ihr Manuskript, vergewissern sich dieses Satzes, sehen mir in die Augen (21, 22) und sagen diesen Satz. Dann warten Sie noch einen Moment ab (23, 24) und sehen für die Fortsetzung in Ihr Manuskript. Ich höre Ihnen gerne weiter zu, folge Ihren Gedanken und freue mich auf den nächsten wichtigsten Satz. Sie haben wundervolle Gedanken mitzuteilen. Ich bin gespannt.
Hören
Die elf Jünger gingen nach Galiläa auf den Berg
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Auf den Tod ausgerichtet, ist die Gemeinschaft jedoch nicht auf ihn ausgerichtet als auf ihr Werk. Sie bewerkstelligt nicht die Verklärung ihrer Toten in einer beliebigen Substanz oder einem beliebigen Subjekt – sei es nun Vaterland, Heimaterde, Nation, absolutes Phalanstère oder mystischer Leib. […]
Wenn die Gemeinschaft durch den Tod des Anderen offenbart wird, so deshalb, weil der Tod selbst die wahre Gemeinschaft der sterblichen Wesen ist: ihre unmögliche Kommunion, […] die Unmöglichkeit eines gemeinschaftlichen Seins als Subjekt. […]
Daraus ergeben sich zwei Wesensmerkmale: 1) Die Gemeinschaft ist keine beschränkte Form der Gesellschaft, ebenso wenig wie sie nach der kommuniellen Verschmelzung strebt. 2) Im Unterschied zu einer sozialen Zelle untersagt sie sich, ein Werk zu schaffen, und sie hat keinerlei Produktionswert zum Ziel.
Wozu dient sie? Zu nichts, wenn nicht dazu, den Dienst am Anderen bis zu seinem Tod hin gegenwärtig zu halten, damit der Andere nicht einsam zugrunde geht, sondern sich dabei vertreten findet, wie er gleichzeitig einem Anderen diese Stellvertretung gewährt, die ihm zuteil geworden ist.
(Maurice Blanchot, Die uneingestehbare Gemeinschaft, Berlin 2007, S. 24f)
