
… Ein Druck auf den Button, und die ganze Sache mischt sich neu:
In drei verschiedenen Bereichen werden Materialien einander nach dem Zufallsprinzip zugeordnet und bieten die Möglichkeit, spielerisch online an Predigt und Liturgie zu arbeiten mit Anregungen zum Auftritt, mit Anregungen zum Hören und mit Anregungen für kleine praktische Tätigkeiten.
Lesen
Der häufige Gebrauch von Konjunktiven und anderen Möglichkeitsformen deutet darauf hin, dass der Redner bzw. die Rednerin sich und ihren Gedanken nichts zutraut. In Predigten zeigen sie häufig eine Verwechslung der Redegattungen zwischen Predigt und Gebet an. Was im Konjunktiv behauptet wird, kann oft im Indikativ gebetet werden. Ein Gebet hat einen anderen Ort als eine Predigt oder eine Rede. Eine klare Unterscheidung der Sprechakte entlastet und stärkt sie wechselseitig.
Hören
Jesus sprach: Es war aber ein reicher Mann
Ausführen
Wir leben nicht in einer Welt, sondern zwischen – mindestens – zwei Welten. Die erste ist von Licht durchflutet, die zweite von Schimmern durchzogen. Im Zentrum des Lichts, so will man uns glauben machen, agieren jene, die man in einer grausam hollywoodesken Antiphrase als people oder anders ausgedrückt als stars bezeichnet – Sterne tragen bekanntlich die Namen von Gottheiten – , deren meist völlig belang- und nutzlose Neuigkeiten wir unablässig wiederkäuen. Das bedeutet, uns Sand in die Augen zu streuen, der in systematischem Zusammenhang steht mit der effizienten Herrlichkeit der „Herrschaft“, die von uns nur eins verlangt: sie einmütig zu akklamieren.
An den Rändern jedoch, das heißt in endlosen Weiten, ziehen zahllose Völker ihres Weges, über die wir allzu wenig wissen, hinsichtlich deren wir immer notwendiger einer Gegen-Information zu bedürfen scheinen. Wenn sich diese Glühwürmchen-Völker in die Nacht zurückziehen, streben sie damit im Rahmen ihrer Möglichkeiten nach Bewegungsfreiheit, fliehen sie vor den Scheinwerfern der „Herrschaft“, vollbringen sie Unmögliches, um ihren Wünschen und Begehren Ausdruck zu verleihen, um ihre eigenen leuchtenden Schimmer auszusenden und an andere zu adressieren.
(Georges Didi-Huberman, Überleben der Glühwürmchen, München 2012, S. 140)
