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Ums Ganze – Predigt in politischer Zeit.

Mit der Pandemie, mit Angriffen auf Frieden und Demokratie und mit der Klimakrise eskalieren Menschheitsfragen. Der Politikbetrieb sehnt sich erkennbar nach dem kleinen Maßstab, im Rhythmus der Legislaturperioden und im Format eingeübter Abwägung. Die religiöse Sehnsucht denkt umso größer, spricht zeitlos, existenziell und von der neuen Welt. Das kirchliche Engagement fällt dagegen ab.

Predigt hier, Politik da? Die Flucht in Klein und Übergroß scheitert, wenn Existenz- zu Zukunftsfragen und apokalyptische Bilder zeitungsaktuell werden. In diesem Scheitern offenbart sich das mentale Fundament alter Ideen von Freiheit, Individualismus und dem Verhältnis zur Natur, das Theologie und Kirche in den letzten Jahrhunderten maßgeblich mitgeprägt haben. Was also tun? Raushalten? Schweigen? Trösten? Das sind nur andere Formen, etwas zur Lage der Dinge zu sagen.

Gemeinsam suchen wir Sprachformen für diese Zeit, probieren aus, was aus dieser Situation folgt, die “jede Predigt zu einer politischen Predigt” macht (Grözinger). Wir suchen nach dem Ton, der um der religiösen Aufgabe willen auf politischen Realitätssinn pocht. Wir suchen nach der Rede von Gott, in der Grund und Abgrund beieinanderbleiben.
Sie erwarten biblisch-theologische Neuentdeckungen und eine Arbeit an gefährlich-gefährdeten Worten wie: Freiheit, Frieden, Schöpfung. Mit nüchternem Blick auf die Wirksamkeit unserer Rede begeben wir uns auf Spurensuche im Atelier und auf der Straße.

Dieser Workshop richtet sich an alle Predigtinteressierten. Anmeldung über die Website des Ateliers Sprache.

Eine Kooperation zwischen dem Atelier Sprache e.V. und dem Zentrum für evangelische Gottesdienst- und Predigtkultur Wittenberg.