Auftrittscoaching am Zentrum für evangelische Gottesdienst- und Predigtkultur
Zwischen Wirklichkeit und Wirkung eröffnet sich ein Arbeitsfeld: der Auftritt. Als Arbeitsfeld hat es zunächst kein Ziel, sondern es probiert sich aus: Was passiert, wenn ich auftrete und liturgisch oder homiletisch agiere? Das kann sehr verschieden sein.
Die Arbeit am homiletischen Auftritt beginnt mit dem Körper. Der predigt immer mit. Das mag unscheinbar erscheinen: Wie stehe ich? Atme ich? Was erzählen meine Hände? Schließlich eine Frage: Wer bin ich, wenn ich in der Öffentlichkeit bin? Ohne sich selbst kann keine/r predigen.
Die Arbeit am liturgischen Auftritt spürt den Verbindungen nach, die zwischen liturgischem Handeln und Alltagsvorgängen bestehen. Auch hier agiert der Körper. Wie heiße ich willkommen? Wie berühre ich? Wie gebe ich zu essen? Liturgisch agieren heißt gastgebend sein, nicht für sich selbst, aber auch nicht ohne sich.
Bei medial übertragenen Formaten liegt der Schwerpunkt auf der Gestaltung der analogen Formen, die aufgezeichnet werden sollen. Der Blick richtet sich aber auch auf das andere Analoge, das der Übertragung beiwohnt. Dies gilt es zu rekonstruieren und beider Mit-Sein zu entwickeln.
Praktische Arbeit am Auftritt mit homiletischem oder liturgischem Schwerpunkt kann einzeln und in Gruppen, analog vor Ort verabredet werden (siehe auch cura homiletica und cura liturgica). Ausgangspunkt bilden immer konkrete Werkstücke aus der eigenen homiletischen und liturgischen Praxis. Sie setzt sich dem Risiko aus, als (noch) nicht fertig angesehen zu werden.