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Hörbuch Historische Predigten

Historische Predigten 4

Hörbücher

In Theorie und Praxis der Predigt wird gern hervorgehoben, dass eine Predigt im Moment ihres Predigens geschehe. Darüber muss man froh sein. Es gibt aber auch Predigten, deren Ruf sich über eine längere Dauer stabilisiert. Solche Predigten heute zu lesen, bedeutet allerdings, hinter ihren Predigern zurückzutreten und einem historischen Text seine Stimme zu leihen. Es entsteht ein Zwischenraum zwischen Aneignung und Befremdung. Dieser Zwischenraum kommt einer Begegnung gleich und bezeugt eine Zeitgenossenschaft, die man anachronistisch nennen könnte.   

Die vierte Predigt, die hier den Monat Dezember über als Hörbuch zu hören ist, stammt von Martin Luther. Es ist eine Weihnachtspredigt zu Jesaja 9, 1-6.
Martin Luther gelang es, den Sprachimpuls, der im Deutschen von Meister Eckart angestoßen wurde, trotz dessen Verurteilung wiederaufzunehmen und ihm nicht nur für die Entwicklung der deutschen Sprache einen enormen Schub zu verleihen. Luther erscheint den evangelischen Christinnen und Christen vertraut, so möchte man meinen. Hört man jedoch seinen Predigten genauer zu, so gibt es einiges Unerwartetes zu entdecken. Hier ist ein Vorschlag gemacht, Luthers Predigten laut zu lesen und ihrem reformatorischen drive auf die Spur zu kommen.

Lesung: Dietrich Sagert
Aufnahme: Bernhard Voss, Voss Tonwerkstatt Berlin
Textfassung Kurt Ahland in: Luther Deutsch. Die Werke Martin Luthers in einer Auswahl für die Gegenwart.

Vgl. Dietrich Sagert, minderheitlich werden. Experiment und Unterscheidung, Leipzig 2021, S. 37-53.

Historische Predigten 3

Hörbücher

In Theorie und Praxis der Predigt wird gern hervorgehoben, dass eine Predigt im Moment ihres Predigens geschehe. Darüber muss man froh sein. Es gibt aber auch Predigten, deren Ruf sich über eine längere Dauer stabilisiert. Solche Predigten heute zu lesen, bedeutet allerdings, hinter ihren Predigern zurückzutreten und einem historischen Text seine Stimme zu leihen. Es entsteht ein Zwischenraum zwischen Aneignung und Befremdung. Dieser Zwischenraum kommt einer Begegnung gleich und bezeugt eine Zeitgenossenschaft, die man anachronistisch nennen könnte.   
Die dritte Predigt, die hier den Monat September über als Hörbuch zu hören ist, stammt wiederum von Meister Eckhart (ca. 1260 – 1328).  Es ist die Predigt mit der Quellenbezeichnung Q 52. Sie geht aus von der Seligpreisung der Armut in Mt 5,3.
Die bevorzugte deutsche Ausdrucksform des Dominikanermönches, den man Meister Eckhart zu nennen gewohnt ist, war die Predigt. Und so überraschend es auch erscheinen mag, für Meister Eckhart war eine Predigt so etwas wie eine Denkwerkstatt. Seine deutschen Predigten stehen seinen lateinischen Vorlesungen und Schriften in nichts nach. Er ging nicht nur im Sprechen, sondern auch im Denken neue Wege, teilte sie seinen Predigthörerinnen und –Hörern mit und traute sie ihnen zu. Auf diese Weise verwickelte er sie predigend in das Abenteuer einer christlichen Philosophie.
In jüngster Zeit hat der französische Philosoph Jean-Luc Nancy diese Predigt Beati pauperes spiritu in seinem Buch „Mein Gott!“ weitergedacht. Es ist 2021 im Verlag Matthes und Seitz Berlin erschienen.

Lesung: Dietrich Sagert
Aufnahme: Bernhard Voss, Voss Tonwerkstatt Berlin
Mit der freundlichen Genehmigung des Reclam-Verlages Stuttgart.

Siehe auch die Einträge im Blog von Dietrich Sagert:
Paris. Ostern 1294 (16.04.2019)
Große(s) Leuchten und kleine Lichter (16.10.2017)
ledic stâ (02.05.2017)

Historische Predigten 2

Hörbücher

In Theorie und Praxis der Predigt wird gern hervorgehoben, dass eine Predigt im Moment ihres Predigens geschehe. Darüber muss man froh sein. Es gibt aber auch Predigten, deren Ruf sich über eine längere Dauer stabilisiert. Solche Predigten heute zu lesen, bedeutet allerdings, hinter ihren Predigern zurückzutreten und einem historischen Text seine Stimme zu leihen. Es entsteht ein Zwischenraum zwischen Aneignung und Befremdung. Dieser Zwischenraum kommt einer Begegnung gleich und bezeugt eine Zeitgenossenschaft, die man anachronistisch nennen könnte.   
Die zweite Predigt, die hier den Monat Juni über als Hörbuch zu hören ist, stammt wiederum von Meister Eckhart (ca. 1260 – 1328).  Es ist die Predigt mit dem Quellennamen Q 20a. Sie geht aus von Lukas 14, 16. 
Die bevorzugte deutsche Ausdrucksform des Dominikanermönches, den man Meister Eckhart zu nennen gewohnt ist, war die Predigt. Und so überraschend es auch erscheinen mag, für Meister Eckhart war eine Predigt so etwas wie eine Denkwerkstatt. Seine deutschen Predigten stehen seinen lateinischen Vorlesungen und Schriften in nichts nach. Er ging nicht nur im Sprechen, sondern auch im Denken neue Wege, teilte sie seinen Predigthörerinnen und –Hörern mit und traute sie ihnen zu. Auf diese Weise verwickelte er sie predigend in das Abenteuer einer christlichen Philosophie.

Lesung: Dietrich Sagert
Aufnahme: Bernhard Voss, Voss Tonwerkstatt Berlin
Mit der freundlichen Genehmigung des Reclam-Verlages Stuttgart.

Siehe auch die Einträge im Blog von Dietrich Sagert:
Paris. Ostern 1294 (16.04.2019)
Große(s) Leuchten und kleine Lichter (16.10.2017)
ledic stâ (02.05.2017)

Historische Predigten 1

Hörbücher

In Theorie und Praxis der Predigt wird gern hervorgehoben, dass eine Predigt im Moment ihres Predigens geschehe. Darüber muss man froh sein. Es gibt aber auch Predigten, deren Ruf sich über eine längere Dauer stabilisiert. Solche Predigten heute zu lesen, bedeutet allerdings, hinter ihren Predigern zurückzutreten und einem historischen Text seine Stimme zu leihen. Es entsteht ein Zwischenraum zwischen Aneignung und Befremdung. Dieser Zwischenraum kommt einer Begegnung gleich und bezeugt eine Zeitgenossenschaft, die man anachronistisch nennen könnte.  
Die erste Predigt, die hier den Monat Februar über als Hörbuch zu hören ist, stammt von Meister Eckhart (ca. 1260 – 1328).  Es ist die Predigt mit dem Quellennamen Q2. Die bevorzugte deutsche Ausdrucksform des Dominikanermönches, den man Meister Eckhart zu nennen gewohnt ist, war die Predigt. Und so überraschend es auch erscheinen mag, für Meister Eckhart war eine Predigt so etwas wie eine Denkwerkstatt. Seine deutschen Predigten stehen seinen lateinischen Vorlesungen und Schriften in nichts nach. Er ging nicht nur im Sprechen, sondern auch im Denken neue Wege, teilte sie seinen Predigthörerinnen und –Hörern mit und traute sie ihnen zu. Auf diese Weise verwickelte er sie predigend in das Abenteuer einer „Philosophie des Christentums“ (Kurt Flasch).

Lesung: Dietrich Sagert
Aufnahme: Bernhard Voss, Voss Tonwerkstatt Berlin
Mit der freundlichen Genehmigung des Reclam-Verlages Stuttgart.

Siehe auch die Einträge im Blog von Dietrich Sagert:
Paris. Ostern 1294 (16.04.2019)
Große(s) Leuchten und kleine Lichter (16.10.2017)
ledic stâ (02.05.2017)